SAC-H�tte

03/2015 | Aufstieg in Sattel zunehmend schwieriger

Hüttenwarte: Marco Traxel, Roman Felber und Webredaktor: Robert Lienert

 

Von unserer Hütte aus führen zwei wichtige Routen, in nordwestlicher Richtung über den Tiefengletscher aufsteigend, zu einer Stelle über die wir hier berichten möchten. Gäste welche von uns aus den Tiefenstock besteigen oder die klassische Franzosenroute in Richtung Trifthütte unter die Füsse nehmen (oder von dort zu uns), müssen über den nördlichen Tiefensattel.

Dieser Übergang liegt auf 3334 m ü.M. und hat sich vom früheren unproblematischen Passierpunkt, durch den Rückgang des Gletschers, in eine 120 Meter hohe Knacknuss geändert. Dadurch ist die früher gängige Variante durch die Rinne kaum mehr machbar oder nur noch im Frühjahr, wenn dort noch viel Schnee liegen würde. Im Winter befindet sich unterhalb des nördlichen Tiefensattels das Skidepot und den Tiefenstock erreicht man nur mit einem Aufstieg über diese Steilpassage.

Im Aufstieg wird derzeit die rechte Variante gemacht, in welcher mittels Selbstaufstieg an Fixseilen geklettert wird. Würde frei geklettert, würden wir diese Schlüsselstelle im 6. Grad einstufen. Wobei dort natürlich zu wenige und für das Freiklettern an nicht geeigneten Stellen Bohrhaken vorhanden sind, was die Sache ja nicht einfacher macht.

Der sehr zeitintensive Auf- / Abstieg verschärft sich zudem noch, weil hier der Fels mancherorts recht lose ist. An den schwierigsten Stellen sind die Abstände der Bohrhaken am grössten und wenn sich mehrere Seilschaften dort im Auf- oder Abstieg befinden, ist besondere Vorsicht geboten.

In den vergangenen drei Jahren, in welchen wir nun hier die Albert-Heim-Hütte bewarten, mussten wir bereits vielen Gästen von dieser Tour / Route abraten. Das sich die Situation dort noch weiter verschärfen wird ist klar. Der Tiefenstock als Gipfelziel, sowie die Route Richtung Gadmertal, mit all seinen lohnenden anderen Zielen dazwischen, würden wohl zunehmend nicht mehr möglich sein.

Aktuell stehen wir mit unserem Hüttenverwalter, Res Santschi und weiteren fachkundigen Personen in Kontakt und thematisieren die Situation am nördlichen Tiefensattel. Unser Fokus liegt dabei auf einem möglichst sicheren Übergang und das der Tiefenstock und die Franzosenroute noch lange begangen werden können.

In der Zwischenzeit versuchen wir mit unserem Webredaktor unsere Webcam wieder zum laufen zu bringen und berichten bald, warum man auch in den Bergen an die falsche Haustür klopfen kann (Fortsetzung folgt).