SAC-H�tte

Der Albert-Heim-Hüttenwart berichtet

Die hier publizierten Beiträge erscheinen auch im Magazin "DER UTO" der SAC Sektion Uto

04/2018 | 100 Jahrfeier Albert-Heim-Hütte SAC

Der Plan, ein rundes Hüttenjubiläum zu feiern, geisterte schon lange in unseren Köpfen herum. Der Traum schien aber zu platzen, weil die geplanten Umbauarbeiten ins Jubiläumsjahr verschoben wurden. Bekanntlich wird im 2018 unsere Hütte umgebaut, so dass die Sommermonate für eine gebührende Feier nicht mehr zur Verfügung stehen. Allerdings schien es uns auch unpassend, erst im kommenden Jahr zu feiern, wenn die ursprüngliche Hütte schon 101 Jahre alt sein wird. Wir machten also kurzerhand eine kleine Feier im April bekannt und suchten dafür Personen, welche etwas zur namensgebenden Person Prof. Albert Heim zu diesem Anlass etwas beitragen könnten.

 

Dankenswerterweise haben sich mehrere Personen bei uns gemeldet, ihr Wissen beigesteuert und ihre Unterlagen aus privaten und öffentlichen Archiven geholt. Am Wochenende vom 14.04.2018 durften wir dann vor ausverkauftem Hause eine gebührende 100-Jahr-Feier abhalten und unseren Hüttengästen spannende Referate darbieten.

 

Nach einem zeitigen Hüttenapéro eröffnete der langjährige UTO-Tourenleiter und Geologe Rolf Bleiker den Abend und brachte uns die Arbeiten Heims als Geologe und Hochschullehrer näher. Rolf hatte hierfür alle Bände der «Geologie der Schweiz», Originalkarten und Zeichnungen in die Hütte mitgenommen und den anwesenden Gästen zur Durchsicht gereicht.

Daraufhin folgten Suppe, Salat und Hauptgang, und eine zufällig anwesende Geologin und Rolf vertieften sich am Tisch in Fachgespräche, was auch für MithörerInnen einfach nur spannend und aufschlussreich war. Viele wussten ja nicht, dass ein grosser Teil von Heims Arbeiten noch heute eine Gültigkeit besitzen, er aber auch eine seiner grossen Thesen noch zu Lebzeiten korrigieren musste.

 

Gut gesättigt wandten sich die Gäste dem zweiten Referenten, UTO-Mitglied und NZZ-Journalist Adi Kälin zu, welcher uns mit einer manuellen Diashow weitere Interessen- und Fachgebiete von Albert Heim erläuterte. Wie ein Wasserfall tönt, wie schwer Berge sind, welche Farben die Alpen haben, wie das Zughundewesen zu verbessern ist und in welche juristischen Prozesse der Forscher und Sachverständige Albert Heim verwickelt war. Der Namensgeber unserer Hütte machte sich einen Namen im Gebiet der Kynologie und setzte sich dabei besonders für Sennenhunde ein. Auch Themen wie «Notizen über den Tod durch Absturz», Abstinenz und warum bei der Eröffnungsfeier am 22.09.1918 alle Anwesenden sich mit dem militärischen Dienstbüchlein ausweisen mussten, kamen zur Sprache – einfach nur toll, anzuhören. Die vielen noch vorhandenen Fotografien wurden ebenfalls zur Ansicht gereicht und unterstrichen das Referat hervorragend.

 

Nach einem leckeren Nachtisch und nach den Tourenbesprechungen aller Gäste für den Folgetag informierte der Hüttenverwalter Robert Lienert noch über die bevorstehenden Umbauarbeiten und das Gesamtprojekt der neuen Albert-Heim-Hütte. Auch wurde ausgeführt, wie in unserer Sektion das Bau- und Hüttenwesen organisiert ist, woher künftig Wasser und Energie kommen, auf welche Bettenanzahl man sich ausgerichtet hat und was die Zürcher Sektion hier finanziell investiert. Zu unser aller Freude wurde im Gästeraum dann noch lange und tischübergreifend diskutiert und gefachsimpelt.

Wir erhielten unzählige tolle Rückmeldungen, und auch für das Hüttenteam und die Referenten war es ein sehr toller Abend mit begeisterten Gästen. Die Person Albert Heim wird somit sicher auch bei den Eröffnungsfeierlichkeiten nach dem Umbau ein Thema sein, und wir dürfen auf die hierfür geplanten Referate gespannt sein. In diesem Sinne freuen wir uns auf viele Gäste, welche uns nach dem Umbau einen Besuch abstatten und den Geist des Namensgebers dabei erneut aufleben lassen.

Gruppenbild anlässlich der Eröffnung am 22.09.1918

Auf dem vergrösserten Foto (Klick) erkennt man u.a. die Architekten Gustav Kruck und Heinrich Bräm, Albert Heim mit Geologenhammer und (evtl.) den Bildhauer Eugen Meister. (Bildarchiv der ETH-Bibliothek)